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Ein paar wissenswerte Dinge über Feinsteinzeug

Die Begriffe Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug stiften immer wieder Verwirrung. Feinsteinzeug ist die hochwertigste und damit auch teuerste Fliesenvariante. Es hat erstaunliche Eigenschaften. Mehr darüber verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.


Badezimmer mit offener Dusche, Badewanne mit Holzverkleidung und verlegtem Fliesendboden

Inhaltsverzeichnis

1. Feines rothes Parcelain

2. Bedeutung von Feinsteinzeug

3. Die wichtigsten Eigenschaften von Feinsteinzeug

4. Gestaltungsformen

5. Tipp

1. Feines rothes Porcelain

So wurde das Feinsteinzeug früher genannt. Erfunden wurde es schon um 1780, industriell herstellen kann man es allerdings erst seit etwa 1980. Eine dem Feinsteinzeug ähnlich Variante ist das sogenannte Böttgersteinzeug, benannt nach seinem Erfinder. Der Begriff wird heute aber nur noch bei den Meißener Porzellanfabriken eingesetzt, die sich diesen Begriff schützen lassen.


Keramikbeläge (also Fliesen) teilt man heute in:

  • Steingut: die herkömmlichen, glasierten Fliesen aus dem Badezimmer

  • Steinzeug: dichteres Material, die Brenntemperatur liegt um bis zu 200 °C höher als bei Steingut

  • Feinsteinzeug: hoch dichtes ("dicht gesintertes") Material, hohe Brenntemperatur, zusätzlich vor dem Brennen Trockenpressen der Inhaltsstoffe unter sehr hohem Druck

Das Maß für die Einteilung einer Fliese in eine der drei Gruppen ist das Wasseraufnahmevermögen der Fliese. Während herkömmliches Steingut hoch porös ist und über 10% Wassser aufnehmen kann, liegt die Wasseraufnahme von Steinzeug unter 3%. Diese Fliesen sind damit schon bedingt frostsicher. Bei Feinsteinzeug darf die Wasseraufnahme höchstens 0,5% betragen. Sie sind damit auf jeden Fall absolut frostsicher.


2. Bedeutung von Feinsteinzeug


Gerade bei Bodenbelägen haben Feinsteinzeugfliesen heute eine wichtige Bedeutung, wegen ihrer besonders guten Eigenschaften. Der höhere Preis kommt bei Feinsteinzeug von der deutlich aufwändigere Herstellung gegenüber gewöhnlichen "Scherben", wie gebrannte Fliesen im unbearbeiteten Zustand genannt werden.


Der Marktanteil von Feinsteinzeug steigt in den letzten Jahren immer weiter an. Vor allem im Außenbereich ist es die Fliese der Wahl, auch für Bodenbeläge im Innenbereich wird sowohl privat als auch gewerblich immer häufiger eingesetzt. Der Trend geht dabei eindeutig zu großen und sehr großen Formaten.


Preislich führt das zu einer relativen Verteuerung, da großformatige Fliesen aufwändiger herzustellen sind. Aufwändigere Herstellungsverfahren sind deshalb nötig, weil bei Großformaten die Bruchgefahr möglichst minimiert werden muss. Die größten derzeit erhältlichen Fliesen sind FSZ-Fliesen in einem Format von 2400 mm x 240 mm, die Holzdielen imitieren. Hier ist das Großformat allerdings schon deutlich teurer als die gleiche Fläche im Kleinformat.


3. Die wichtigsten Eigenschaften von Feinsteinzeug


Das geringe Wasseraufnahmevermögen ist die Voraussetzung für die Einteilung in diese Klasse. Damit gehen Frostbeständigkeit und auch eine geringe Neigung, Schmutz einzulagern, mit einher.


Kennzeichnend für FSZ (= FeinSteinZeug) ist auch die vergleichsweise hohe Oberflächenhärte. Die dicht gesinterte Oberfläche hat auf der Mohs-Skala die gleiche Härte wie Diamant. Damit sind FSZ-Fliesen auch hoch abriebfest. Auch die Bruchfestigkeit ist bei Feinsteinzeug-Fliesen um ein Vielfaches höher als bei den anderen beiden Fliesenarten. Die Kombination aus beiden Eigenschaften macht Feinsteinzeug besonders dauerhaft. Sie führt auch dazu dass trotz hohen auch langjährigen Belastungen kaum Abnutzungsspuren zu sehen sind. Dafür sorgt die hohe Oberflächenhärte.


4. Gestaltungsformen

Die Färbung von unglasierten Fliesen erfolgt in der Regel durch Zugabe bestimmter Zusatzstoffe. Wegen des Herstellungsprozesses sind die Möglichkeiten bei Feinsteinzeug hier leicht eingeschränkt. Ein Bedrucken der Fliese mit verschiedenen Dekoren - auch zur Imitation von Holz- oder Steinoberflächen - ist aber möglich. Damit wird dieser Nachteil wieder ausgeglichen.


Im Hinblick auf die Oberflächengestaltung stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Jede Art der Oberflächenbehandlung verändert die Eigenschaften der Fliese in gewissem Maße. Durch Polieren entstehen glänzende FSZ-Fliesen, deren Oberflächenporen geöffnet sind. Damit kann sich leicht Schmutz anlagern. Außerdem verliert eine polierte Oberfläche ihre natürliche Rutschfestigkeit.


Durch das Glasieren werden die Poren zwar vor Verschmutzung geschützt, die Rutschfestigkeit geht aber ebenfalls verloren. Zusätzlich können - je nach Qualität der Glasur - unterschiedlich haltbare Oberflächen entstehen.


Jede Art der Oberflächenbehandlung verändert zusätzlich die individuellen Eigenschaften der Fliese, etwa die sogenannte Ritzhärte oder auch die Beständigkeit gegenüber chemischen Stoffen. Das muss immer dann bedacht werden, wenn die Fliese besonderen Belastungen standhalten soll.


5. Tipp: Auch das Versiegeln von Feinsteinzeug-Fliesen führt zum Verlust der natürlichen Rutschfestigkeit. Denken Sie daran, wenn Sie Fliesen im Außenbereich einsetzen, und sorgen Sie entsprechend vor, oder verwenden Sie nur Fliesen mit ausgewiesener hoher Rutschfestigkeit im Außenbereich.


Ihr fliesen.at Team

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